Freie Presse Sachsen
An vielen Universitäten sitzen junge Studenten und ältere Gasthörer gemeinsam in den Veranstaltungen – eine Mischung, die oft als konfliktträchtig bezeichnet wird. “Ich sehe da gar keine großen Probleme”, betont allerdings Jochen Schneider, Vorsitzender des Akademischen Vereins der Senioren in Deutschland (AVDS).
Es gebe schließlich sowohl bei den Älteren als auch bei den Jüngeren solche, die gerne Diskussionen bestimmen und den wissenschaftlichen Diskurs behindern. “Und in allen Altersgruppen kommt es vor, dass man zu Beginn des Studiums beispielsweise mit dem Hinweis ‘ct’ noch nichts anfangen kann”, sagt Schneider.
Wichtig sei, dass man als Gasthörer eine gewisse Sensibilität an den Tag lege. “Im Zweifelsfall sollte man den Dozenten fragen, ob eine Veranstaltung für Senioren freigegeben ist”, sagt Schneider. Zudem sollte man sich bemühen, ein Seminar nicht mit seinen Einwürfen zu dominieren.
Schneider betont, dass Senioren jungen Studenten auch eine Hilfe sein können. “Sie bringen wertvolle Lebenserfahrung und oft auch Fachwissen mit.” Oft lernten sich beide Gruppen jedoch untereinander kaum kennen. “Wer den Austausch mit seinen jüngeren Kommilitonen sucht, findet den eher in der Freizeit”, sagt Jochen Schneider. Im Studentenchor oder auch in politischen Organisationen könne man Anschluss finden und durch seine Erfahrung wichtige Beiträge leisten.
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