Nordkurier

Pressespiegel Regional

Nordkurier
Vorlesungen, Seminare und Prüfungen – ein Studium an einer Hochschule nutzen vor allem junge Männer und Frauen. Doch auch wer älter ist, kann studieren. Dabei muss es nicht immer gleich das Vollzeitstudium inmitten Zwanzigjähriger sein. Für ältere Menschen gibt es an zahlreichen Hochschulen spezielle Angebote, die besser zu den individuellen Bedürfnissen von Senioren passen sollen. „Die Anfänge des Seniorenstudiums in Deutschland gehen bis in die späten 1970er-Jahre zurück“, heißt es in einer Broschüre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Berlin. Erste Studienangebote für ältere Erwachsene wurden dann in den 1980er-Jahren geschaffen. Seitdem sei die Zahl der Hochschulen, die ein Seniorenstudium ermöglichen, kontinuierlich gestiegen. „Derzeit studieren in Deutschland etwa 58 000 ältere Menschen an einer Hochschule“, sagt Jochen Schneider, Sprecher des Würzburger Akademischen Vereins der Senioren in Deutschland. Diese Zahl nehme seit Jahren zu.

Die Gründe fürs Studieren im Alter können verschieden sein. „Früher hatten viele Menschen keine Möglichkeit zu studieren“, weiß Schneider. Manchmal fehlte die Zeit, manchmal das Geld. „Hätte ich doch damals nur studiert!“, denken daher viele ältere Menschen, wenn sie auf ihr Leben zurückblicken. „Andere studieren dagegen im Alter zum zweiten Mal“, berichtet Schneider. Sie wollten sich anderen Interessengebieten widmen oder ihr Wissen erweitern. „Außerdem spielt der gesellige Aspekt eine Rolle. Immerhin kommt man durch ein Studium mit anderen Menschen in Kontakt.“

Das Bundesbildungsministerium ergänzt einen weiteren Aspekt: „Es gibt Personen, die im beruflichen Ruhestand ihre Zeit sinnvoll und mit persönlichem Gewinn gestalten möchten“, heißt es in der Broschüre „Studienführer für Senioren“. Diese Männer und Frauen wollen also schlicht ihre geistigen Fähigkeiten trainieren und ihr Allgemeinwissen erweitern. Dafür haben sie unterschiedliche Möglichkeiten zur Auswahl. „Etwa 5000 Menschen über 50 Jahren machen bei einem normalen Vollzeitstudium mit“, sagt Schneider. „Dann gibt es – meist an größeren Universitäten – Seniorenstudiengänge.“

„Hinzu kommt die Möglichkeit der Gasthörerschaft, die derzeit rund 36 500 Menschen nutzen“, so Schneider. „Das ist für all die interessant, die kein reguläres Vollzeitstudium machen möchten und bei denen kein Seniorenstudium angeboten wird.“

Als Gasthörer belegt man einzelne Kurse, bestimmt die Wochenstundenzahl selbst und ist nicht so stark eingebunden wie bei anderen Studienformen. An vielen Universitäten gibt es spezielle Anlaufstellen für ältere Studieninteressierte.

Angebot und Kosten variieren allerdings von Hochschule zu Hochschule. Experte Schneider rät, sich in seiner Region zu informieren, welche Möglichkeiten es für ein Studium gibt.

Link zur Meldung des Nordkurier.