Auf dem Weg zu sich selbst – und einer besseren Gesellschaft. Steinbeis-Hochschule startet Studiengang für Senioren.
Sich selbst finden und sich weiterzuentwickeln – dabei aber gleichzeitig einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten: Dies sind die Ziele eines Studiengangs für Senioren, den die Steinbeis-Hochschule erstmals im Juni 2014 anbietet. Der Studiengang „Master of Arts in Philosophie.Kultur.Gesellschaft (P.K.G)“ dauert zwei Jahre und befasst sich mit Themen wie Philosophie, Politik, Wissenschaft, Kunst und Wirtschaft. Das Besondere: Die Studierenden entwickeln ein gesellschaftliches Projekt, das sie im Lauf des Studiengangs selbständig umsetzen – von der Idee bis zur Finanzierung.
POLITEIA nennt sich das Institut der Steinbeis-Hochschule, das den Studiengang ins Leben gerufen hat – in Anlehnung an Platons Hauptwerk „Politeia“ („Der Staat“). Das Platonsche Selbstverständnis von Staat und Gesellschaft, nämlich das aktive Einbringen jedes Einzelnen in die Gesellschaft, ist denn auch Vorbild für den neuen Studiengang. Analog zu John F. Kennedys „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann – frage, was du für dein Land tun kannst“ soll nicht nur Wissen vermittelt, sondern dabei ein Transfer vollzogen werden, um einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, erläutert Prof. Dr. Werner G. Faix, Geschäftsführender Direktor der SIBE.
Meiner Auffassung nach, hört die Entwicklung der Persönlichkeit mit dem Tod auf – frühestens.
Prof. Dr. Werner G. Faix (Geschäftsführender Direktor der SIBE)
Und so beschäftigen sich die Studierenden zwar mit den Sinnfragen des Lebens, erarbeiten sich Antworten für ihr eigenes „Ich“ und die eigenen Werte im Leben. Der Weg zu einer persönlichen Selbstverwirklichung und Lebenszufriedenheit führt aber auch über die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft, oder besser gesagt: über das Einbringen des eigenen Wesens in die Gesellschaft. Hierzu dient das Projekt, das die Studierenden gemeinsam planen, durchdenken und verwirklichen – wobei die Studierenden durchaus dazu angehalten sind, groß zu denken. Das Thema des Projekts, so Direktorin des Instituts, Ricarda van de Sandt, wird alleine von den Studierenden festgelegt.
Unterstützung erfahren die Studierenden von namhaften Dozenten wie Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin (Philosoph und Staatsminister a. D.), Bildungsforscher Prof. Dr. Rudolf Tippelt, Ernährungswissenschaftler Udo Pollmer und Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Martin K. Welge. Für die Ausgestaltung und Weiterentwicklung des Studiengangs sorgt ein Beirat, zu dem unter anderen der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion in Baden-Württemberg, Claus Schmiedel, Bundeswirtschaftsminister a. D. Helmut Haussmann und der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Daimler-Benz A.G. Edzard Reuter zählen.
Der Studiengang „Masters of Arts in Philosophie.Kultur.Gesellschaft“ der School of International Business and Entrepreneurship (SIBE) der Steinbeis-Hochschule Berlin richtet sich speziell an Menschen, die nicht mehr in einem abhängigen Arbeitsverhältnis stehen, bzw. die sich zur Ruhe setzen. Ein akademischer Abschluss ist keine Zulassungs-Voraussetzung, Teilnehmer ohne akademischen Hintergrund erhalten nach Abschluss des Studiums statt des Master of Arts ein qualifizierendes Zertifikat.
Das Studium erfolgt in mehrtägigen Präsenzphasen in Stuttgart, Berlin und München verteilt über vier Semester sowie im Selbststudium über klassische und neue Medien. Unter anderem hat die Hochschule Seminare zu folgenden Themen geplant: Spiritualität und Weisheit, Gesundheit und Vitalität, Lebensphasen und Glück, gesellschaftlicher Wandel, digitales Leben, Wirtschaft und Ethik, Politik und Vernunft sowie demografischer Wandel und Generationengerechtigkeit. Teil des Studiums ist ein Klosteraufenthalt, gemeinsame Kolloquien und Projektreffen sind ebenfalls eingeplant.
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